Martin Pfrommer

ist zum zweiten Mal verheiratet (vier Kinder, ein Enkel) und leitet seit 2015 die Gruppe im BioEnergetischen Zentrum, die sich zuvor auch im Kloster St. Martin traf. Beruflich war er nach Ökonomie- und Journalismusstudien von 1984 bis zum Rentenbeginn Ende 2017 aktiv in Tageszeitungsredaktionen und gründete Anfang des Jahrtausends in Schorndorf mehrere Solarkraftwerke. Seit 1989 besuchte er Zen-Retreats bei buddhistischen und christlichen Lehrern. Sein langjähriger Schweizer Lehrer und Freund Marcel Geisser hat in Schorndorf schon mehrere Vorträge gehalten. Geisser ist autorisiert vom vietnamesischen Zen-Meister Thich Nhat Hanh und hat im Kanton Appenzell das buddhistische Meditationszentrum Haus Tao vor 35 Jahren gegründet. Martin Pfrommer, der meist ohne äußere Zeichen Zen praktiziert, unterstützte ihn zeitweise dort auch als Koch und Assistent. Pfrommer ist begeisterter Schachspieler und seit zwölf Jahren leitend aktiv beim Schachverein. Seit 2015 berät er wöchentlich im Arnold-Verwaltungsgebäude für die Stadt Schuldner. Außerdem bewirtschaftet er landschaftliche Grundstücke in der Kernstadt und Haubersbronn.

 

Warum Zen?

 

Wer Zen über Jahrzehnte hinweg übt, für den ändert sich der Blick aufs Leben. Sie oder er beginnt, auch im Alltag nicht nur nach außen zu schauen, registriert, unter welchen Bedingungen sich die eigene Wahrnehmung in Freude weitet oder unruhig und ängstlich verengt. Dies zu erfahren bedeutet, sich zu ergründen und letztlich freier zu werden in der Gestaltung des Lebens, auch, indem Schwächen ebenfalls (an)erkannt werden. Der Zen-Weg bedeutet somit auch das Einlassen auf nicht angenehme Prozesse. Manche Abschiede von langgehegten Selbstbildern sind schmerzlich. Wir erkennen, nicht besser als andere, nichts besonderes und mehr miteinander verbunden zu sein, als wir glauben. Das Training der Achtsamkeit, die der Schweizer Zen-Lehrer Marcel Geisser (www.haustao.ch) mit seinem alltagsnahen Sati-Zen-Ansatz in den Blick rückt und humorvoll verkörpert, erweiterte bei Martin Pfrommer, der Geisser seit 1995 kennt und die Gruppe leitet, im Laufe der Jahre berufliche und private Möglichkeiten. Das Mehr an Achtsamkeit erlaubte es schließlich, Lebensbedingungen so zu verändern, dass mehr Selbstbestimmung bei weniger Druck möglich wurde. Zen bietet somit, das sei nicht verschwiegen:

 

 

 

Entwicklungschancen

 

 

Stilles Sitzen, nicht verträumt, sondern mit Spüren des Atems und Körpers und Wahrnehmung des Raumes, schafft Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit im Geist mitunter ziemlich wirksamen Giften wie Gier, Hass und Verblendung. Wenn wir ihre Wirkungsweise, unsere Muster, erkennen, verlieren sie an Kraft. Dies, aufrichtig, freundlich und ohne Selbstverurteilung geübt, bietet enorme Heilungs- und Entwicklungschancen. Warum sind wir Mitteleuropäer so oft neurotisch verspannt, unsicher, ängstlich oder narzistisch? Uns sitzen Jahrhunderte schlimmster Kriege, Epidemien und eine sehr puritanische, oft körperfeindliche Erziehung im Nacken. Konsequentes Üben erlaubt dem Zen-Praktizierenden, von Eltern oder Großeltern übernommene Vorstellungen und Muster zu erkennen und die damit verbundenen körperlichen Verspanntheiten wahrzunehmen. Dies versöhnt mit sich und den Vorfahren, die ja selbst Kinder ihrer Zeit waren. Indem die Energie der stillen Übung Verletzungen aufdeckt, schafft sie auch Raum und Luft für deren Heilung. Er oder sie lernt im Laufe der Zeit, sich besser zu verstehen auch in verdrängten, bisher verfemten Anteilen. Wer Schatten ohne Abwertung einfach ansehen kann und nicht in Scham und Selbstvorwürfen versinkt, kann Mitgefühl für sich und andere entwickeln. Stille Präsenz lässt auch in einem Teufelskreis Bedingungen erkennen, an denen er oder sie ungewollt lange selber teilhatte. So kann er oder sie aussteigen. Der ewig Suchende, Unzufriedene, auch der Ehrgeizige, kann bei freundlicher, uneigennützig motivierter Übung in sich eine stabile Perspektive und friedvolle Anteile entdecken und pflegen. Es ist möglich, dauernd rotierendes Denken durch eine bessere Sammlung zu beruhigen und, sich nicht von unheilsamen Gefühlen wie Neid, Hass und Eifersucht versklaven zu lassen. Das braucht viel Einsatz und auch Zeit.

 

 

 

 

 

Warum eine Gruppe?

 

Wir sind derzeit eine Gruppe von Übenden, die sich wöchentlich dienstags um 19.30 Uhr trifft. Meditiert wird zwei mal eine halbe Stunde in der Stille, unterbrochen von etwa 20 Minuten Gehmeditation (Kinhin). Zehn Teilnehmer/innen teilen sich aktuell die Raumkosten. Wer als Gast hinzustößt, beteiligt sich nach einem Gratisschnupperabend mit fünf Euro pro Termin an der Miete. Weitere Kosten sind nicht fällig. Überschüsse wurden seither an ein Frauenhaus gespendet. Wir üben gemeinsam, weil es so in freundschaftlicher Atmosphäre leichter fällt. Zuweilen tauschen wir uns danach aus, und wenn beim Üben etwas auffällt, spricht der Leiter es an. Wer noch nie meditiert hat, sollte vorher das Gespräch suchen (Tel. 07181/63261) und seine Motivation klären. Beim Meditieren ist es wie beim Kochen: Ein Kochbuch nur zu lesen, genügt nicht, Erfahrungen sind wichtig.

 

Anmeldung

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